Mittwoch, 13. November 2024

Grippe: Lieber ernst nehmen als ernst erkranken

Das unterscheidet die Grippe von einer Erkältung – und so kann man sich schützen

 

Die jährliche Grippe-Impfung ist besonders für Menschen mit erhöhtem Risiko wichtig. Der beste Zeitraum dafür ist von Oktober bis Mitte Dezember.
Foto: DJD/Sanofi/Getty Image/D-Keine

PR (DJD). Obwohl es sich um sehr unterschiedliche Erkrankungen handelt, wird die „echte“ Grippe immer noch häufig mit einer Erkältung – auch grippaler Infekt genannt – verwechselt. Gerade Menschen, die sich als fit und gesund empfinden und bisherige Erkältungen gut überstanden haben, neigen dann dazu, die Grippe zu unterschätzen. Dabei handelt es sich um eine ernste Erkrankung, die man keineswegs auf die leichte Schulter nehmen sollte. So kann eine Grippe in den ersten Tagen der Erkrankung selbst bei ansonsten gesunden Erwachsenen das Risiko eines Herzinfarkts um das bis zu 10-fache und das Risiko für einen Schlaganfall um das mehr als 8-fache erhöhen. Zudem können sich Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen durch eine Grippeerkrankung verschlimmern.

 

 Typische Symptome von Grippe und Erkältung

 

Die Unterschiede zwischen den beiden Erkrankungen zeigen sich von Anfang an: Eine Grippe tritt meist sehr plötzlich auf, mit schnell einsetzendem hohem Fieber (bis über 40 °C). Eine Erkältung dagegen beginnt in der Regel langsam, meist sind Halskratzen oder Jucken in der Nase die ersten Anzeichen.
 Auch im weiteren Verlauf sind die Symptome deutlich anders: Bei der Grippe kommt es oft zu starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, schwerem Krankheitsgefühl und trockenem, schmerzhaftem Husten. Bei einer Erkältung dominiert dagegen häufig der typische Schnupfen mit Niesen und laufender Nase, schleimiger Auswurf und eventuell leichtes Fieber.
 Schließlich ist eine Erkältung deutlich schneller überstanden. Meist klingt sie innerhalb einer Woche folgenlos wieder ab. Mit einer Grippe ist man oft ein bis zwei Wochen krank und braucht danach nicht selten eine längere Erholungszeit. Treten Komplikationen auf, kann sie sogar lebensbedrohlich werden.

 

 Ab 60 Jahren zur Grippe-Impfung

 

Während Erkältungen von über 200 verschiedenen Viren ausgelöst werden können, sind für den Menschen nur zwei Typen von Grippe-Viren tatsächlich relevant – und gegen die kann man sich impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt unter anderem allen Menschen ab 60 Jahren eine jährliche Grippe-Impfung, da sie aufgrund ihres schwächeren Immunsystems besonders gefährdet für schwere Verläufe sind. Sie sollten möglichst zwischen Oktober und Mitte Dezember einen Impftermin vereinbaren. Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel und bei Grunderkrankungen ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel, Menschen mit Grunderkrankungen sowie allen, die viel Kontakt zu vulnerablen Personen haben, wird die Grippe-Impfung ebenfalls empfohlen. Sie kann auch bis ins Frühjahr hinein noch sinnvoll nachgeholt werden.