Montag, 29. Juni 2020

Deutschland-Urlaub während Corona-Pandemie

Impfungen gegen FSME sinnvoll


Foto:  © ABDA


Wer die Sommerferien wegen der Corona-Pandemie in Deutschland oder seinen Nachbarstaaten verbringt, sollte gleichwohl seinen Impfpass überprüfen und sich bei Bedarf gegen Infektionskrankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen lassen. Milde Winter- und Frühjahrstemperaturen haben die Gefahr von Zeckenbissen in diesem Sommer merklich erhöht. Die hiesigen FSME-Risikogebiete liegen vor allem in Thüringen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. Ein Schnellschutz kann durch zwei FSME-Impfungen im Abstand von 14 Tagen aufgebaut werden. Generell sollte der Impfschutz je nach Lebensalter alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.

„Jede Impfung zählt, egal ob gegen FSME, Masern oder Tetanus“, sagt Mathias Arnold, Apotheker aus Halle an der Saale und Vizepräsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Wer sich gegen Infektionskrankheiten impfen lässt, schützt sich selbst und bei von Mensch zu Mensch übertragbaren Krankheiten auch seine Familie und letztlich die gesamte Bevölkerung vor Infektionen. Gerade während der Corona-Pandemie wird uns nur allzu bewusst vor Augen geführt, wie gut es ist, bewährte und erprobte Impfstoffe gegen gefährliche Erreger zu haben. Unser Ziel muss es sein, eine dauerhaft hohe Impfquote bei allen Ziel- und Altersgruppen zu erreichen.“ Arnold weiter: „Die Apotheken stehen als Partner für Informationen zum Impfen bereit – natürlich auch telefonisch.“

Bei Impfungen gegen FSME hat die Impfbereitschaft in den vergangenen Jahren in Deutschland erheblich zugenommen. So wurden 2017 nur 3,4 Millionen Impfdosen gegen FSME über öffentliche Apotheken abgegeben, 2018 dagegen schon 4,1 Millionen – das ist eine 19,3-prozentige Steigerung. Mit 4,9 Millionen FSME-Impfdosen im Jahr 2019 konnte dieser Wert nochmals um 20,1 Prozent erhöht werden. Das hat das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) auf Basis der Abrechnungen der gesetzlichen Krankenkassen berechnet. Auch insgesamt hat die Impfbereitschaft in Deutschland zugenommen: Im Jahr 2019 sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Impfstoffe (darunter Grippe, Keuchhusten, Pneumokokken, Masern, Gebärmutterhalskrebs) um 16,4 Prozent auf 1,503 Mrd. Euro angestiegen.

Donnerstag, 25. Juni 2020

62 Prozent der Deutschen für elektronische Rezepte

Projekt der Techniker Krankenkasse zählt mehr als 1000 Apotheken

 



Das Rezept auf dem Handy vorzeigen oder direkt an die Apotheke schicken - das können sich viele Menschen in Deutschland vorstellen. In einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der TK gaben mit 62 Prozent fast zwei Drittel der Befragten an, dass sie das elektronische Rezept (E-Rezept) statt des rosa Zettels bestimmt oder wahrscheinlich nutzen würden. 

Bei den jüngeren Altersgruppen ist die Zustimmung für das E-Rezept noch deutlich höher: Bei den 18 bis 39-Jährigen würden 77 Prozent eine digitale Verordnung für ihr Medikament bestimmt oder wahrscheinlich nutzen, bei den 40- bis 59-Jährigen 70 Prozent. In der Altersgruppe ab 60 sind es immerhin noch 39 Prozent. Eine weitere Auffälligkeit: Besonders Eltern wünschen sich die Möglichkeit, das Rezept über das Smartphone einzulösen - 80 Prozent der Befragten mit Kindern würden das E-Rezept bestimmt oder wahrscheinlich nutzen. 

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der TK, Thomas Ballast: "Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass die Menschen längst bereit sind für den Einsatz des elektronischen Rezepts. Es wird höchste Zeit, dass wir die Möglichkeiten der Digitalisierung bei der Verordnung und Abrechnung von Medikamenten nutzen. Es ist absurd, dass wir elektronische Daten derzeit auf Papier drucken, um sie anschließend wieder per Scanner zu digitalisieren." Die TK arbeite bereits seit Anfang 2019 an einem neuen Konzept. Aus einem kleinen Pilotprojekt mit einer Arztpraxis und einer Apotheke sei inzwischen ein Großprojekt für die komplett digitale Fernbehandlung von der Diagnose bis zur Medikamentenabgabe und der elektronischen Übermittlung einer Krankmeldung geworden.

 

Mehr als 1000 Vor-Ort-Apotheken an Bord

 

Ballast: "Wir erhalten tagtäglich neue Anfragen von Apotheken. Mittlerweile haben wir mehr als 1000 Vor-Ort-Apotheken, die mitmachen wollen." Durch eine gemeinsame Schnittstelle mit den Apothekendienstleistern Noventi und NARZ/AVN können derzeit bundesweit bis zu 10.000 Apotheken technisch angebunden werden. Kooperationen mit dem Softwarehersteller Pharmatechnik sowie den Apothekenabrechnungszentren ARZ Haan und DRZ ermöglichen, dass noch zahlreiche weitere Apotheken in das Versorgungsnetz hinzukommen können.

 

Erstmals auch Versandhändler Teil des Netzes

 

Zudem sind dem Versorgungsnetz mit DocMorris und der Nordbahnhof-Apotheke Stuttgart auch die ersten beiden Versandhändler beigetreten. Ballast: "Weitere Versandhändler haben bereits ihr Interesse bekundet und stehen derzeit mit der TK in Verhandlungen. Damit haben unsere Kunden noch mehr Auswahl, auf welchem Weg sie ihre Arzneimittel beziehen wollen."

Dienstag, 23. Juni 2020

Arzneimittel für Kinder: Worauf Eltern achten sollten

Unterschiedliche Wirkstoffe in altersgerechten Arzneiformen - Apotheken vor Ort beraten individuell





Ob Saft, Tabletten oder Tropfen - Kinder mögen in der Regel keine Medizin. „Trotzdem ist es gerade bei den kleinen Patienten wichtig, dass die verordneten Arzneimittel regelmäßig und vor allem in der richtigen Dosierung eingenommen werden“, sagt Apotheker Dr. Volker Schmitt. Der Sprecher der Apothekerinnen und Apotheker in Bayern erklärt: „Um Kindern Medikamente gut verabreichen zu können, gibt es die unterschiedlichen Wirkstoffe in verschiedenen, altersgerechten Arzneiformen. Eltern können sich in der Apotheke vor Ort individuell beraten lassen, was am besten zu ihrem Kind passt und welche Hilfsmittel für die leichtere Medikamenteneinnahme zur Verfügung stehen.

Bei kleinen Kindern bieten sich flüssige Zubereitungen wie Säfte, Tropfen oder Lösungen an, weil sie diese besser schlucken können als Kapseln, Tabletten oder Dragees. Verweigert das Kind die Medikamenteneinnahme komplett, so kann die Medizin beispielsweise mit Fruchtsaft, Tee oder Muttermilch gemischt werden. „Wichtig ist, dass die Eltern hier darauf achten, dass das Fläschchen dann wirklich leer getrunken wird, erläutert Apotheker Schmitt.

Vorsicht: Nicht jedes Medikament verträgt sich mit jedem Lebensmittel


Allerdings dürfen nicht alle Tropfen verdünnt werden und nicht alle Medikamente vertragen sich mit jedem Lebensmittel. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern, sich in jedem Fall in der Apotheke erkundigen, ob die Medizin gemischt werden darf. „Wenn nicht verdünnt werden darf, gibt es verschiedene andere Hilfsmittel: Die Medizin kann dann beispielsweise mit einer Einwegspritze ohne Nadel direkt in den Mund gespritzt werden. Für Babys gibt es verstellbare Medikamentenschnuller“, erklärt Dr. Schmitt.

Dosierung nicht ändern


Kleinkinder brauchen Arzneimittel in genau festgelegten Dosierungen. Werden die Dosierungen unregelmäßig oder falsch eingenommen, besteht die Gefahr, dass das Medikament nicht wirkt oder dem Kind sogar schadet. „Eltern dürfen die empfohlene Dosierung daher nie eigenmächtig ändern“, so Apotheker Dr. Schmitt

Arzneimittel sicher aufbewahren


Apotheker Dr. Schmitt: „Ich weiß, dass jede Krankheit eines Kindes für die Eltern zeitlich und nervlich aufreibend ist. Trotzdem ist es mir wichtig auf eines hinzuweisen: Jedes Arzneimittel – auch wenn es bei einer akuten Erkrankung regelmäßig gebraucht wird - muss außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.“

Mittwoch, 17. Juni 2020

Alzheimer-Krankheit selten rein erblich bedingt

Weniger als ein Prozent der über 1,2 Millionen Alzheimer-Erkrankungen in Deutschland gehen auf eine rein genetische Ursache zurück


Copyright: Nottebrock/Alzheimer-Forschung Initiative

Wenn es Menschen mit Alzheimer in der Familie gibt, ist die Sorge selbst an der häufigsten Form der Demenz zu erkranken, oftmals besonders groß. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) erreichen zahlreiche Anfragen zum Thema Alzheimer und Vererbung. Dabei kann in den allermeisten Fällen Entwarnung gegeben werden. Weniger als ein Prozent der über 1,2 Millionen Alzheimer-Erkrankungen in Deutschland gehen auf eine rein genetische Ursache zurück.

Es sind bisher drei Gene bekannt, die für die erbliche Form der Alzheimer-Krankheit verantwortlich sind. Wenn eines dieser Gene eine Mutation aufweist, kommt es in jedem Fall zu einer Alzheimer-Erkrankung. Menschen mit einer solchen Mutation erkranken sehr früh, bereits zwischen dem 30. und 65. Lebensjahr. Die Herausforderungen sind für die Betroffenen und Angehörigen sehr groß, da viele Erkrankte berufstätig sind und Pflegeeinrichtungen eher auf ältere Alzheimer-Patienten ausgerichtet sind. 

Die erblich bedingte Form der Alzheimer-Krankheit wird autosomal-dominant vererbt, das heißt wenn ein Elternteil betroffen ist, besteht eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder ebenfalls erkranken. In betroffenen Familien gibt es daher zumeist mehrere jung Erkrankte in der Familienhistorie. Die Mutation kann mit einem Gentest zweifelsfrei nachgewiesen werden. Dieser kann in einer humangenetischen Beratungsstelle durchgeführt werden. Allerdings sollte dieser Schritt gut überlegt sein, denn die Alzheimer-Krankheit ist bislang noch nicht heilbar. 

Bei über 99 Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen ist hingegen das Alter das größte Erkrankungsrisiko. Die Symptome beginnen meistens erst ab dem 65. Lebensjahr. Allerdings scheint es auch hier einen genetischen Einfluss zu geben. Vor allem die Genvariante Apolipoprotein Epsilon 4 (ApoE4) erhöht das Erkrankungs-Risiko, auch wenn sie nicht zum sicheren Ausbruch führt. ApoE4 spielt eine Rolle beim Fettstoffwechsel im Gehirn.

Bestellinformation: Kostenlose Informationsmaterialien zur Alzheimer-Krankheit können bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite www.alzheimer-forschung.de/ratgeber.

Genetische Grundlagen der Alzheimer-Krankheit

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit

 

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 288 Forschungsaktivitäten mit über 11,2 Millionen Euro unterstützen und rund 855.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Sonntag, 14. Juni 2020

Internetportal der AOK für Beschäftigte im Gesundheitswesen inhaltlich und optisch runderneuert

Umfassender Relaunch des Web-Portals für Beschäftigte im Gesundheitswesen



Screenshot AOK-Fachportal für Leistungserbringer
und Beschäftigte im Gesundheitswesen

Das Gesundheitspartner-Portal der AOK bietet nach einem umfassenden Relaunch jetzt zusätzliche Fachinformationen und neue Service-Angebote für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Zugleich wurde das Portal optisch und technisch runderneuert. Auf den mehr als 3.500 Seiten des Portals finden die Zielgruppen des Portals bundesweite und regionale Informationen und Dokumente der elf AOKs für insgesamt zehn Berufsfelder von "Apotheke" bis "Zahnmedizin". "Die AOK ist die einzige Krankenkasse, die solch ein breites Informationsangebot für Leistungserbringer hat. Gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie sind diese verlässlichen Fachinformationen wichtig", betont Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. "Mit unserer Kompetenz sind wir für Beschäftigte im Gesundheitswesen oft die ersten Ansprechpartner bei fachlichen Fragen rund um die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. Das spiegelt sich in unserem Gesundheitspartner-Portal wider."

Ein Herzstück des überarbeiteten Internet-Angebotes ist eine Datenbank-basierte Ansprechpartner-Suche, die Leistungserbringern und Vertragspartnern schnell und unkompliziert den Weg zum zuständigen AOK-Mitarbeiter weist. Zudem informiert das Gesundheitspartner-Portal, das unter der neuen Domain www.aok.de/gp erreichbar ist, seine Zielgruppen jetzt noch umfassender als bisher. So ist zum Beispiel das Informationsangebot für Medizinische Fachangestellte in Arztpraxen deutlich ausgebaut worden.

Online-Lernprogramme und Arbeitshilfen ergänzen aktuelle Informationen


Wie schon in der Vergangenheit finden sich im Portal detaillierte und aktuelle Informationen zu Verträgen, Richtlinien, Verordnungs- und Abrechnungsfragen sowie zu Themen wie Datenaustausch oder Qualitätssicherung in der Versorgung der Versicherten. Besondere Zusatzangebote wie Online-Lernprogramme zur richtigen Verordnung von Heilmitteln, Hilfsmitteln oder Krankenfahrten geben den Nutzern konkrete Hilfestellung im Arbeitsalltag. Das Informationsangebot wird ergänzt durch Publikationen und Arbeitshilfen wie Leitfäden zur praktischen Umsetzung der Disease-Management-Programme (DMP) für chronisch kranke Patienten in Arztpraxen. Außerdem umfasst das Internetangebot mehrere Datenbanken zur gezielten Suche nach Dokumenten wie zum Beispiel Hilfsmittel-Verträgen der AOKs.

Insgesamt finden sich im Gesundheitspartner-Portal Informationen zu zehn Berufsfeldern des Gesundheitswesens: Apotheke, Arzt und Praxis, Hebammenhilfe, Heilmittel, Hilfsmittel, Krankenbeförderung, Krankenhaus, Pflege, Reha und Vorsorge sowie Zahnmedizin. Nach Auswahl ihrer Region bekommen die Nutzer zielgenau die Informationen der jeweils zuständigen AOK angezeigt.   

In puncto Gestaltung und Technik orientiert sich der neue Auftritt am Internetangebot für die AOK-Versicherten unter www.aok.de. Der gesamte Internetauftritt für die Leistungserbringer ist jetzt responsiv gestaltet – also auf allen Endgeräten optimal nutzbar. Auswertungen haben gezeigt, dass der Anteil der mobilen Nutzer ständig steigt, auch wenn die meisten Nutzer des Gesundheitspartner-Portal am Desktop-Computer sitzen.

Dienstag, 9. Juni 2020

Fernbehandlung: Techniker Krankenkasse bietet ihren Versicherten Online-Sprechstunde per Video

Alle Versicherten der Techniker Krankenkasse können jetzt Onlinesprechstunden per Video nutzen


Die mehr als zehn Millionen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) können sich ab sofort per Telefon und Video vom heimischen Sofa aus ärztlich behandeln lassen. "Unsere zum Jahresbeginn gestarteten Pilotversuche haben sich bewährt und stehen von jetzt an allen Versicherten zur Verfügung", erklärt TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas. Die Versicherten können sich sieben Tage die Woche rund um die Uhr unter der Telefonnummer 040 - 46 06 61 91 00 beraten lassen. 

Bei Bedarf behandelt sie ein Arzt in einem zusätzlichen Angebot - der TK-Onlinesprechstunde. Dabei kann er auch Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen. 

Versicherte wollen unkomplizierte Arztbehandlung - ohne Ansteckungsgefahr


Bei der TK-Onlinesprechstunde behandeln niedergelassene Vertragsärzte verschiedener Fachrichtungen die Versicherten über die TK-Doc-App per Videotelefonie. Das Behandlungsspektrum umfasst acht Krankheitsbilder vom grippalen Infekt über Magen-Darm-Infekt und Migräne bis hin zu Rückenschmerzen und Corona-Symptomen. Dr. Baas: "Wir haben sehr gute Rückmeldungen von unseren bisherigen Teilnehmern erhalten. Gerade in Zeiten von Corona - aber auch darüber hinaus - wollen die Patienten einen unkomplizierten und komfortablen Zugang zum Arzt ohne Ansteckungsgefahr." Dabei müsse der Arzt selbstverständlich prüfen, ob eine sichere Diagnose und Behandlung aus der Distanz möglich ist. 

Netzwerk offen für weitere Anbieter


Der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast betont die Anstrengungen der TK für einen flächendeckenden Ausbau des Fernbehandlungs-Netzes. Ballast: "Wir arbeiten gerade mit Nachdruck an der Anbindung weiterer Apotheken und Arztpraxen. Dabei ist uns ganz wichtig, dass wir offen für weitere Partner sind. Unser Versorgungsnetz soll keine Konkurrenz für die anderen Apotheken oder Arztpraxen sein, sondern bei uns sind zusätzliche Partner jederzeit herzlich willkommen." 

Medikamente: Klassisch per Papierrezept oder digital per QR-Code


Bei Arzneimittelverordnungen können die Versicherten zwischen einem klassischen Papierrezept und einem elektronischen Rezept wählen. Hierzu erhält der Versicherte einen QR-Code auf sein Smartphone, den er direkt an eine der teilnehmenden Apotheken weiterleiten kann. Durch den Botendienst der Apotheken ist auch eine Lieferung nach Hause inklusive einer kontaktlosen Übergabe des Arzneimittels möglich. Die TK unterstützt ihre Versicherten bei Bedarf mit einer speziellen Hotline, wenn sie eine Apotheke suchen, bei der sie auch digitale Rezepte einlösen können.

Krankschreibung bis zu drei Tage


Auch eine Krankschreibung ist bis zu einer Dauer von drei Tagen möglich. Auf Wunsch des Versicherten erfolgt die Übermittlung an die TK auf elektronischem Weg. Der Versand der Durchschläge für den Versicherten und den Arbeitgeber muss derzeit aus rechtlichen Gründen noch auf dem Postweg erfolgen. 

Zur Nutzung der Onlinesprechstunde können Versicherte die TK-Doc-App kostenlos in dem Play Store von Google und dem App Store von Apple herunterladen und sich in der Onlinefiliale "Meine TK" authentifizieren. 

Weitere Informationen zur TK-OnlineSprechstunde  gibt es unter www.tk.de (Suchnummer 2079660).

Freitag, 5. Juni 2020

Tag der Organspende am 06. Juni

Spendenbereitschaft steigt gegenüber Vorjahr deutlich

 


Berlin, 5. Juni 2020 – Deutlich mehr Menschen als im Vorjahr stehen einer Organspende positiv gegenüber. In einer repräsentativen Umfrage unter rund 1.000 Versicherten der Barmer im Mai dieses Jahres erklärten 32 Prozent der Befragten, dass sie bestimmt zur Organspende bereit sind. Ein Jahr zuvor waren es mit 23 Prozent deutlich weniger. Zugleich sank die Zahl derer, die eine Organspende bestimmt ausschließen, von 16 Prozent auf neun Prozent. 

„Die Bewegung bei der Spendenbereitschaft ist ein positives Signal dafür, dass sich die Menschen sehr wohl mit diesem sensiblen Thema auseinandersetzen und eine Entscheidung treffen wollen“, so Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.

 

Organspendeskandal wirkt nach

 

Die Umfrage zeige, dass vor allem junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren mit 43 Prozent eine höhere Bereitschaft zur Organspende hätten. Zugleich sehe man vor allem bei den Älteren, dass der Organspende-Skandal nachwirke. So hätte unter den 16- bis 25-Jährigen jeder Fünfte bestätigt, dass durch den Skandal sein Vertrauen gesunken sei. Bei den Befragten zwischen 51 und 64 Jahren sei dieser Wert doppelt so hoch.

 

Mehrheit für Zustimmungslösung

 

Die Befragung zeige zudem, dass die seit Januar dieses Jahres geltende Zustimmungslösung mehrheitlich auf ein positives Echo stößt. 59 Prozent der Befragten bevorzugen sie gegenüber einer Widerspruchslösung. 

Die Sicht der Menschen auf die Organspende habe sich leicht positiv entwickelt. 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Einstellung durch die neue Rechtslage nicht verändert habe. Bei 16 Prozent sei die Einstellung positiv beeinflusst worden und bei vier Prozent negativ. „Es bleibt eine wichtige Aufgabe, durch ergebnisoffene Informationen und kontinuierliche Hinweise auf die Organspende aufmerksam zu machen. Jeder sollte sich mit dem Thema beschäftigen, um seine persönliche Entscheidung zu treffen und diese im Organspendeausweis dokumentieren“, sagte Straub.

Mittwoch, 3. Juni 2020

Nicht nachlassen beim Selbstschutz

Stuttgart – Angesichtes der Corona-Lockerungen in allen Bundesländern appelliert der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV), den sinnvollen und nötigen Selbstschutz nicht zu vernachlässigen. Dies wird auch durch den sorgenvollen Blick auf die erneut ansteigenden Infektionszahlen untermauert, die das Robert-Koch-Institut aktuell vermeldet. Die Apothekerinnen und Apotheker raten insbesondere dazu, mehr Wert auf einen funktionalen Atemschutz zu legen.


Video: Beratung zu Masken
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Mit Einführung der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes waren die Bestände an zertifizierten Masken sehr gering – sie waren nur schwer zu bekommen. Das hat dazu geführt, dass viele Menschen zum Beispiel bei Einkäufen, aber auch bei anderen Tätigkeiten im öffentlichen Raum oder am Arbeitsplatz selbstgenähte Masken tragen oder sich womöglich nur mit einen Schal oder ein Tuch vor Mund und Nase schützen. Dass solche Masken die Trägerin oder den Träger selbst vor einer Infektion nicht schützen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Genau zu diesem Selbstschutz aber raten die Apothekerinnen und Apotheker.

In den vergangenen Wochen wurden zunächst Krankenhäuser, Arztpraxen, Hebammen, Pflegeheime und Pflegedienste mit partikelfiltrierenden FFP2-Masken versorgt. Für Privatpersonen war es schwierig bis unmöglich, an diese Masken heranzukommen. Mittlerweile, so ergibt eine Stichprobenabfrage des LAV bei seinen Mitgliedern, sind in den allermeisten Apotheken entsprechend zertifizierte Masken der Schutzklasse FFP2 wieder vorrätig. „Die Versorgungssituation hat sich entspannt“, erklärt Tatjana Zambo, Vizepräsidentin des LAV, „so dass die Apotheken jetzt überwiegend in der Lage sind, ihren Kunden FFP2-Masken anzubieten.“ Da diese Masken nicht nur das jeweilige Gegenüber vor einer Tröpfchenansteckung schützen, sondern die Trägerin oder der Träger selbst deutlich effektiver gegen eine Virusinfektion geschützt ist, raten die Apotheker, jetzt auf diesen hochwertigeren Schutz umzusteigen. „Auch FFP2-Masken gibt es in waschbaren Ausführungen“, erklärt Zambo. „Sie können durch regelmäßiges Waschen eine längere Zeit genutzt werden. Also: Höherer Schutz und Wiedereinsatz!“

Zusätzlich sei bei wieder vermehrten Sozialkontakten und mehr Verweilzeit und Bewegung im öffentlichen Raum durch die Corona-Lockerungen auch das Thema Handdesinfektion wieder wichtiger, mahnt der Apothekerverband. In kleinen Portionsfläschchen findet das Desinfektionsmittel Platz in jeder Jacken- oder Handtasche. Wer sich also zunehmend mehr im öffentlichen Raum aufhält, sollte regelmäßig und gründlich seine Hände desinfizieren.