Dienstag, 23. Juni 2020

Arzneimittel für Kinder: Worauf Eltern achten sollten

Unterschiedliche Wirkstoffe in altersgerechten Arzneiformen - Apotheken vor Ort beraten individuell





Ob Saft, Tabletten oder Tropfen - Kinder mögen in der Regel keine Medizin. „Trotzdem ist es gerade bei den kleinen Patienten wichtig, dass die verordneten Arzneimittel regelmäßig und vor allem in der richtigen Dosierung eingenommen werden“, sagt Apotheker Dr. Volker Schmitt. Der Sprecher der Apothekerinnen und Apotheker in Bayern erklärt: „Um Kindern Medikamente gut verabreichen zu können, gibt es die unterschiedlichen Wirkstoffe in verschiedenen, altersgerechten Arzneiformen. Eltern können sich in der Apotheke vor Ort individuell beraten lassen, was am besten zu ihrem Kind passt und welche Hilfsmittel für die leichtere Medikamenteneinnahme zur Verfügung stehen.

Bei kleinen Kindern bieten sich flüssige Zubereitungen wie Säfte, Tropfen oder Lösungen an, weil sie diese besser schlucken können als Kapseln, Tabletten oder Dragees. Verweigert das Kind die Medikamenteneinnahme komplett, so kann die Medizin beispielsweise mit Fruchtsaft, Tee oder Muttermilch gemischt werden. „Wichtig ist, dass die Eltern hier darauf achten, dass das Fläschchen dann wirklich leer getrunken wird, erläutert Apotheker Schmitt.

Vorsicht: Nicht jedes Medikament verträgt sich mit jedem Lebensmittel


Allerdings dürfen nicht alle Tropfen verdünnt werden und nicht alle Medikamente vertragen sich mit jedem Lebensmittel. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern, sich in jedem Fall in der Apotheke erkundigen, ob die Medizin gemischt werden darf. „Wenn nicht verdünnt werden darf, gibt es verschiedene andere Hilfsmittel: Die Medizin kann dann beispielsweise mit einer Einwegspritze ohne Nadel direkt in den Mund gespritzt werden. Für Babys gibt es verstellbare Medikamentenschnuller“, erklärt Dr. Schmitt.

Dosierung nicht ändern


Kleinkinder brauchen Arzneimittel in genau festgelegten Dosierungen. Werden die Dosierungen unregelmäßig oder falsch eingenommen, besteht die Gefahr, dass das Medikament nicht wirkt oder dem Kind sogar schadet. „Eltern dürfen die empfohlene Dosierung daher nie eigenmächtig ändern“, so Apotheker Dr. Schmitt

Arzneimittel sicher aufbewahren


Apotheker Dr. Schmitt: „Ich weiß, dass jede Krankheit eines Kindes für die Eltern zeitlich und nervlich aufreibend ist. Trotzdem ist es mir wichtig auf eines hinzuweisen: Jedes Arzneimittel – auch wenn es bei einer akuten Erkrankung regelmäßig gebraucht wird - muss außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.“