Mittwoch, 14. August 2024

Techniker Krankenkasse: Zahl der Videosprechstunden seit 2021 um 40 Prozent gesunken

Trend zur Videosprechstunde rückläufig

 

Fanden 2021 noch 956.000 Videosprechstunden statt,
sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 576.000. 
Quelle: TK

Die Anzahl der Videosprechstunden ist nach dem bisherigen Höchstwert im Jahr 2021 um 40 Prozent gesunken: Während 2021 noch 956.000 Videosprechstunden stattfanden, sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 576.000. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas: "Diese ernüchternde Entwicklung zeigt leider, dass die Coronapandemie der Digitalisierung im Gesundheitswesen nur einen kurzfristigen Anstoß gegeben hat - obwohl die Videosprechstunde ihr Potenzial, die Versorgung sinnvoll zu ergänzen, während der Pandemie bewiesen hat".

TK-Chef Baas: "Nutzen von Videosprechstunden auch abseits der Pandemie groß"

Die Coronapandemie hatte zunächst zu einer verstärkten Nachfrage für Videosprechstunden geführt: Die Anzahl der Online-Behandlungen wuchs im ersten Coronajahr sprunghaft von 358 (2019) auf 709.000 (2020) und schließlich auf 956.000 (2021). Der aktuelle Abwärtstrend hängt laut TK-Chef Baas auch mit der Aufhebung der Corona-Hygieneregeln zusammen. Der Nutzen von Videosprechstunden für die Versorgung sei jedoch auch abseits der Pandemie groß: "Eine digitale Behandlung spart Anfahrtswege, Wartezeiten in vollen Arztpraxen und reduziert das Ansteckungsrisiko aller Beteiligten. Die Ärztinnen und Ärzte sind aufgrund der digitalen Behandlung flexibler in ihrer Arbeit und können den Praxisalltag effizienter organisieren. Nicht zuletzt stellen die Videosprechstunden in versorgungsschwächeren Gebieten eine gute Behandlung sicher".

Donnerstag, 25. Juli 2024

Hautkrebs-Screening: Stiefkind der Früherkennung?

Jeder einzelne Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko

 


Im Jahr 2023 waren 16,4 Prozent mehr Versicherte wegen Hautkrebs in Behandlung als noch vor zehn Jahren. Das ergab die Auswertung der ambulanten Abrechnungsdaten von rund 915.000 Versicherten der hkk Krankenkasse. 

Anteil an Hautkrebserkrankten ist gestiegen

Von der untersuchten Versichertengruppe waren 0,4 Prozent am malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs) und 1,4 Prozent am hellen Hautkrebs erkrankt. Am bösartigen schwarzen Hautkrebs sind in den vergangenen zehn Jahren rund 14,3 Prozent mehr hkk-Versicherte erkrankt. Beim hellen Hautkrebs (Basalzell- und Stachelzellkrebs) stieg die Zahl der Erkrankungen im gleichen Zeitraum um 12,3 Prozent. 

Sonnenbrand unbedingt vermeiden

Für alle Hautkrebsarten gilt: „Der sicherste Schutz ist je nach Hauttyp übermäßige Sonnenbestrahlung so gering wie möglich zu halten“, sagt hkk-Präventionsexpertin Dr. Wiebke Hübner. Denn jeder einzelne Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko – unsere Haut vergisst nichts. UV-Strahlung kann dauerhafte Veränderungen im Erbgut der Hautzelle zur Folge haben, die eine Zelle noch nach Jahren entarten lassen können. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände für Kinder und Jugendliche. Hübner rät, vor allem die aggressive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr zu meiden und sich überwiegend im Schatten aufzuhalten. Die Haut sollte immer mit geeigneter Kleidung und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt werden. Außerdem sei es wichtig, Hautveränderungen zu beobachten und bei Auffälligkeiten rechtzeitig einen Hautarzt aufzusuchen.

Hautkrebs-Screening öfter nutzen

Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Dieses können Versicherte sowohl bei einem Hautarzt als auch bei einem dafür qualifizierten Hausarzt machen lassen. Eine Auswertung der Abrechnungsdaten der hkk zeigt, dass im Jahr 2023 38,8 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen und Männer (35,0 %) das Hautkrebs-Screening genutzt haben – zu wenig, denn: „Ein regelmäßiges Hautkrebs-Screening verhindert zwar nicht, dass Hautkrebs entsteht. Entdeckt der Arzt einen Hauttumor jedoch bevor er sich zu einem gefährlichen Krebs entwickelt, sind die Heilungschancen deutlich besser“, so Hübner.

Mittwoch, 8. Mai 2024

Sind Männer wirklich Vorsorgemuffel?

Zwei Drittel haben Darm und Prostata untersuchen lassen

 


Nahezu allen Männern sind die Prostatakrebs- (95 %), die Darmkrebs- (94 %) und die Hautkrebs-Früherkennung (93 %) zumindest dem Namen nach bekannt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage unter 1.007 Männern ab 35 Jahren im Auftrag der hkk Krankenkasse.

Etwas weniger bekannt ist bei Männern der Check-up 35 (63 %). Dieser dient insbesondere der Früherkennung von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes mellitus. „Früh erkannt, lassen sich diese Erkrankungen effektiv behandeln und damit Folgeschäden vermeiden“, sagt Dr. Cornelius Erbe, Leiter des hkk-Versorgungsmanagements.

Zwei Drittel haben Darm und Prostata untersuchen lassen

„Das Wissen um eine Vorsorgeuntersuchung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sie auch in Anspruch genommen wird“, so Erbe. Laut Umfrage haben gut zwei Drittel (68 %) der Befragten ab 50 Jahren bereits eine Darmkrebsvorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Von den Befragten ab 45 Jahren haben ebenfalls zwei Drittel (66 %) schon einmal eine Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs in Anspruch genommen. 61 Prozent aller Befragten waren schon einmal bei der Hautkrebs-Früherkennung, 38 Prozent beim Check Up 35.

„Das ist ein gutes Ergebnis, aber noch mit viel Luft nach oben“, so Erbe. Offenbar sähen Männer einen Sinn in Arztbesuchen nur dann, wenn sie Beschwerden haben. Trotz besseren Wissens scheint Vorsorge vielfach noch als unmännlich zu gelten. Dazu Erbe: „Hier müssen wir in der Kommunikation ansetzen.“

Erinnerung an Vorsorgeuntersuchung sinnvoll

Etwas mehr als die Hälfte (57 %) der Männer gingen häufiger zur Vorsorgeuntersuchung, wenn sie regelmäßig daran erinnert würden. Jeweils rund die Hälfte dieser Befragten ließe sich gerne per E-Mail (49 %) oder Brief (48 %) an die Vorsorgeuntersuchung erinnern; ein knappes Drittel (31 %) über die App der Krankenkasse.

Vor allem jüngere Männer zwischen 35 und 49 Jahren (70 %) gehen davon aus, dass sie durch regelmäßige Erinnerungen häufiger zur Vorsorgeuntersuchung gehen würden. „Das Klischee, dass Männer sich eher weniger um ihre Gesundheit kümmern als Frauen, trifft vor allem auf die jüngere Generation immer weniger zu“, so Erbe.

Forsa-Umfrage zum Download

Die ausführliche Forsa-Umfrage zum Thema "Männer und Vorsorge" können Sie hier downloaden: