Zu wenige Menschen haben einen Organspendeausweis
Organspendeausweis: deutliche regionale Unterschiede
Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede: Spitzenreiter in Sachen Organspendeausweis ist der Süden der Republik. In Bayern und Baden-Württemberg hat jeweils jede und jeder Zweite (51 Prozent) ihre bzw. seine Entscheidung auf einem Ausweis dokumentiert. Gefolgt von den Menschen im Südwesten (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) mit 45 Prozent. Zum Vergleich: Im Osten Deutschlands (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) führt nur jede und jeder Fünfte einen Organspendeausweis bei sich (21 Prozent). Von allen Befragten, die einen ausgefüllten Organspendeausweis besitzen, sprechen sich 94 Prozent für eine Spende im Todesfall aus.
Informieren, entscheiden, dokumentieren
Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: "Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende ist sehr persönlich. Wichtig ist, dass sich jede bzw. jeder über das Thema informiert, eine individuelle Entscheidung trifft und diese dann auch dokumentiert, zum Beispiel auf einem Organspendeausweis oder perspektivisch in einem Online-Register."
Neues Organspendegesetz soll für mehr Aufklärung sorgen
Vor zwei Jahren beschloss der Bundestag mit dem "Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende" verschiedene Maßnahmen, um die Bürgerinnen und Bürger noch besser über das Thema zu informieren, zum Beispiel in Bürgerämtern oder durch Ärztinnen und Ärzte. Künftig soll es auch möglich sein, seine Entscheidung für oder gegen eine Organspende in einem Online-Register zu dokumentieren. So kann die Entscheidung jederzeit individuell angepasst oder geändert werden. Einige dieser Maßnahmen verzögern sich jetzt aufgrund der Corona-Pandemie. Das Register wird laut Bundesgesundheitsministerium nicht vor Ende des Jahres 2022 an den Start gehen. Das Gesetz tritt zum 1. März in Kraft.