Sonntag, 26. Juli 2020

Umfrage: Corona stei­gert die Akzep­tanz von Video-Sprech­stunden auf 50 Prozent

Akzeptanz von Online-Sprechstunden von 35 Prozent im Dezember auf aktuell 50 Prozent gestiegen




Angesichts der Corona-Pandemie wollen immer mehr Patienten ärztliche Video-Sprechstunden nutzen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ist die Akzeptanz von Online-Sprechstunden von 35 Prozent im Dezember auf aktuell 50 Prozent gestiegen. Besonders groß ist die Zustimmung bei den Befragten, die während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben. 73 Prozent von ihnen unterstützen die Möglichkeit der Behandlung per Videotelefonie.


Angst vor Ansteckung ist nicht das Hauptmotiv


TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas: "Erstaunlicherweise ist die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus dabei nicht das zentrale Argument." Während im Dezember 47 Prozent der Befragten durch die Nutzung digitaler Kommunikationswege Ansteckungen vermeiden wollten, gaben das in der aktuellen Umfrage 45 Prozent der Menschen an.


Praktische Vorteile wichtiger


Stattdessen hätten die Befragten vor allem praktische Gründe für die neue Technik angegeben. 74 Prozent der "Video-Befürworter" begründeten ihre Präferenz für Online-Sprechstunden damit, dass sie Zeit sparen wollen. Zu wenige Fachärzte in erreichbarer Nähe waren hingegen nur für jeden Vierten ein Grund für eine Videosprechstunde.


Generation 70 plus: Jeder Dritte dafür


Online-Sprechstunden sind in allen Altersgruppen beliebt. Während 66 Prozent der 18- bis 39-Jährigen Videochats befürworteten, waren es in der mittleren Altersgruppe (40 bis 59 Jahre) 55 Prozent. Bei den Älteren ab 70 Jahren gibt aktuell fast jeder Dritte (29 Prozent) an, dass er seinen Arzt auch per Videotelefonie konsultieren würde. 

Im Dezember sprachen sich in der Generation 70 plus nur 13 Prozent für eine Online-Sprechstunde aus. Das zeigt, dass angesichts der Corona-Pandemie die Aufgeschlossenheit für eine Behandlung per Videotelefonie nicht nur bei den Jüngeren, sondern in allen Altersgruppen zugenommen hat.